Neues Kommandofahrzeug 1

MARCHTRENK (OÖ): Neue Einsatzleitstelle im Pflichtbereich in Dienst gestellt – mit dem “Kommandofahrzeug 1” gibt es eine neue Generation des bewährten Führungsfahrzeuges bei der Feuerwehr Marchtrenk.

Bereits im Zuge der Gefahrenabwehr- und Entwicklungsplanung 2017 wurde die Festlegung getroffen, das bestehende Kommandofahrzeug (Baujahr 2001) nach rund 20 Jahren auszutauschen und auf den Stand der Technik zu bringen.

Zum Jahreswechsel 2021/22 war es dann soweit, der Mercedes Vito traf nach der Um- und Aufbauphase bei der Firma ATOS in unserem Feuerwehrhaus ein. Nach entsprechender Einschulung und Ausbildung unserer Mannschaft, steht das KDOF1 nun bereits mehrere Wochen im Einsatzdienst und hat sich seither schon öfters bewährt …

Beim Fahrgestell, fiel die Wahl auf einen Mercedes Vito 119 CDI mit langem Radstand und Allradantrieb. Die Anforderung war ein kompaktes Fahrzeug zu finden, welches durch Wendigkeit und Übersicht besticht und so den Einsatzzug anführt.

Das “Kommandofahrzeug 1” ist gemäß Ausrückeordnung stets das erste Fahrzeug, welches im Alarmfall die Fahrzeughalle verlässt und führt mit einer Standard-Besatzung von 2 Mann (Maschinist und Einsatzleiter) die erste Lageerkundung vor Ort durch.

Aufgrund der Erfahrung der letzten Jahre, kannten wir die Anforderung an dieses erst-ausrückende Fahrzeug bei uns im Pflichtbereich sehr genau. Das Ziel der Projektgruppe war es, ein Feuerwehrauto zu definieren, welches nahezu alle Arten (in Bezug auf die Größe) einer Einsatzleitstelle abdeckt. Herausgekommen ist eine Art Stufenplan, welcher individuell erhöht bzw. erweitert werden kann:

Ein Großteil der Einsätze wird mit diesem Fahrzeug von der zwei Mann starken Besatzung abgearbeitet, ohne dass die Schiebetür hinten geöffnet werden muss und der Arbeitsplatz in Betrieb geht.

Sollte sich der Einsatz entwickeln und eine “Einsatzleitstelle” aufgebaut werden müssen, so geschieht dies auf den beiden Arbeitsplätzen in der zweiten Sitzreihe. Hierzu ist auch sämtliche Führungsunterstützung wie Funk, EDV, Literatur, Pläne, Flipchart, Whiteboard, mobiler Tisch, etc. an Bord. Der Arbeitsraum kann unter der Markise ins Freie erweitert werden.

Reicht auch dies noch nicht aus, wird mit dem “Rollcontainer Zelt” die Fläche nochmal vergrößert. Zusätzliche Tische und Bänke, sowie Beleuchtung und auch eine Zeltheizung kommen dann zur Anwendung. Ergänzt kann diese Stufe durch die beiden EFU-Kommandofahrzeuge im Bezirk werden – hier fand eine Abstimmung während der Projektphase statt, so können beispielsweise die Zelte verbunden oder Teile der identen Ausrüstung übernommen werden.

Beladen ist unser “Kommandofahrzeug 1” mit einer entsprechenden Anzahl an Handfunkgeräten, mehreren Handlampen und tragbaren Akkuleuchten, einer Wärmebildkamera und einem Gasmessgerät, diversem Absperrmaterial, zwei Handfeuerlöschern, verschiedenen Warn- und Kennzeichnungswesten, sowie einer fix eingebauten Grundausstattung für die Getränke-Versorgung der Mannschaft an der Einsatzstelle (kalt und warm). Darüber hinaus wurden Platzreserven vorgehalten, um zukünftig beispielsweise eine Feuerwehr-Drohne am Fahrzeug mitführen zu können.

Die Technik der Einsatzleitstelle besteht aus einem fest verbauten PC mit 2 Monitoren und einem zusätzlichen Laptop sowie ein A4 Multifunktions-Laserdrucker mit Kopier- und Scanfunktion. Das Ganze ist in ein bordeigenes Netzwerk eingebunden, welches an der Einsatzstelle über einen fixen Router und einer 5G-Antenne eine Verbindung ins Internet aufweist. Weiters wird sämtlichen mobilen Geräten vor Ort ein WLAN zur Verfügung gestellt.

Als 230V-Stromversorgung fungiert ein 3,5kW Wechselrichter, welcher als Energiespeicher eine eigene Lithium Ionen Batterie verwendet. Weiters kann auch extern, also von Außen, unterbrechungsfrei Strom ins System eingespeist werden.

Zwei digitale Fahrzeugfunkgeräte ermöglichen einen Parallelbetrieb, beispielsweise im Netz- und/oder im Direktmodus. Der Arbeitsplatz ist mehrstufig beleuchtet und mit einer digitalen Netzwerk-Uhr ausgestattet.

Alles in Allem eine perfekte Weiterentwicklung unseres alten Einsatzfahrzeuges und eine Anpassung an die gestiegenen Anforderungen in unserem Pflichtbereich sowie den heutigen Stand der Technik.

Die Anschaffungskosten wurden zur Gänze von der Stadtgemeinde Marchtrenk gedeckt – ein großer Danke an dieser Stelle.

Neues Kommandofahrzeug 1

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